Meine Costa Rica Rundreise mit Drake Bay
Anreise nach San José
Nach einem langen, aber angenehmen Flug mit der KLM über Amsterdam und Panama City erreiche ich am Abend die Hauptstadt Costa Ricas, San José. Nach den Einreiseformalitäten erwartet mich ein Reiseleiter und bringt mich zum Hotel Fleur de Lys, einem kleinen Hotel nahe der Altstadt. Die Plaza de la Democracia, das Nationalmuseum und das Teatro Nacional liegen in Gehweite.
Fahrt ins Hochland
Nach einem typisch costa-ricanischen Frühstück mit „Gallo Pinto“ (Reis mit schwarzen Bohnen), Kochbananen und Kaffee, treffe ich auf meine kleine Reisegruppe und wir fahren zuerst nach Cartago, der ehemaligen Hauptstadt Costa Ricas. Die prunkvolle Kirche im Stadtzentrum beherbergt eine kleine Statue von „La Negrita“ - der Schwarzen Jungfrau - und gilt als wichtigstes religiöses Zentrum des Landes. Danach besuchen wir die weitläufigen Lankester Gardens mit vielen Palmen-, Kakteen und - Bromeliengewächsen, Orchideen und wunderschönen, farbenprächtigen Schmetterlingen.
Bei San Gerardo de Dota, umgeben von grünen Hängen und Bergnebelwald, liegt unsere Trogon Lodge in fantastischer Lage. Die Atmosphäre ist einfach atemberaubend: Nebel steigt von den Hängen herab, unzählige Kolibris flattern von Blüte zu Blüte und um den kleinen Teich gruppieren sich die Holzbungalows. Bei einer etwa zweistündigen Wanderung bergauf und entlang von Bächen und einem Wasserfall halten wir Ausschau nach dem seltenen Quetzal, doch heute soll uns eine Sichtung nicht gelingen.
San Gerardo de Dota – Dominical
Bereits um 06:00 Uhr morgens machen wir uns auf den Weg um noch einmal unser Glück, einen Quetzal zu sehen, zu versuchen. Unser Reiseleiter Marco hat einen Tipp bekommen, wo die seltenen Vögel ihr Futterrevier haben. Und tatsächlich entdecken wir nach wenigen Minuten eines der farbenprächtigen, grün schillernden Männchen. Mit viel Zeit haben wir Gelegenheit sein Verhalten zu beobachten und zu fotografieren.
Nach dem Frühstück in der Lodge geht unsere Rundreise weiter in Richtung Pazifikküste. Am Nachmittag erreichen wir den langen Surfer-Strand in Dominical, ein wunderbarer Kontrast nach so vielen Bergen und Nebelwald. Von der Hängematte meiner neuen Unterkunft aus lausche ich am Abend dem Regen und den Geräuschen des Regenwaldes.
Golfo Dulce
Brüllaffen wecken mich mit ihren lauten Rufen für einen morgendlichen Spaziergang auf dem Hotelgelände. Es gibt viel zu entdecken: Viele endemische Vogelarten, von denen mir besonders die Rotbürzeltangare mit ihrem roten Bauch gefällt, aber auch Tukane, die über das Gelände fliegen und Eichhörnchen. Unser Tagesziel ist eine Lodge am Golfo Dulce im Süden von Costa Rica.
Während der Bootsfahrt zur Lodge erleben wir eine ganz besondere Überraschung: Wir erhaschen einen Blick auf insgesamt vier Buckelwale! Kaum in der Golfo Dulce Lodge angekommen, entdeckt unser Reiseleiter zwei Totenkopfäffchen in den Baumwipfeln. Während einer Nachtwanderung sehen wir den berühmten Rotaugenlaubfrosch, Stabheuschrecken und Goldnetzspinnen.
Regenwaldwanderung
Inmitten der unglaublichen Natur aus Primär- und Sekundärwald wandern wir am Rande des Piedras-Blancas-Nationalpark. Mit Gummistiefeln durchqueren wir kleine Flüsse, erfreuen uns an der reichen Flora und entdecken kleine Echsen, riesige Schmetterlinge und sogar eine der giftigen Lanzenottern! Auf der hauseigenen Plantage bekommen wir zur Stärkung eine frische Kokosnuss gereicht. Auf dem Gelände der Lodge begegnen wir auch den zwei Nasenbären, die sich ab und an hier blicken lassen. Auch die Aras der angrenzenden Aufzuchtstation sind heute zu sehen.
Cosa Rica – Osa
Mit dem Boot überqueren wir den Golfo Dulce und fahren mit dem Pick-Up weiter nach Carate. Unterwegs haben wir das große Glück, eine Gruppe von Klammeraffen mit Jungtieren beobachten zu können. Von Carate aus spazieren wir am langen, palmengesäumten Sandstrand etwa eine Stunde bis zu unserem Zeltcamp. Hellrote Aras sitzen in den Palmenwipfeln und fliegen vor einer spektakulären Kulisse. Bei einer Wanderung erkunden wir die Umgebung der Lodge und entdecken dabei einen der auffälligen Pfeilspitzengiftfrösche und als Krönung noch einmal eine Gruppe Klammeraffen.
Corcovado Nationalpark
Entlang einer gut begehbaren Wanderroute, parallel zum Meer, erkunden wir heute den für seine Artenvielfalt berühmten Corcovado-Nationalpark. Und wir werden nicht enttäuscht: Nach wenigen Minuten hören wir die ersten Brüllaffen, wir sehen Basilisken, Tigerreiher und Kappuzineräffchen. Ein einzelner, in einem Baum kletternder Nasenbär erfreut unsere kleine Reisegruppe, doch als Höhepunkt zeigt sich uns später noch ein richtiges „Rudel“ von mindestens 20 Tieren, die aufgeregt durcheinander wuseln. Ein besonders freches Exemplar räubert ein Schildkrötennest am Strand und lässt sich nicht dabei stören.
Costa Rica – Osa
Zurück in Puerto Jimenez verabschiede ich meine Mitreisenden und erkunde nun auf eigene Faust den kleinen Ort am Golfo Dulce. Von Puerto Jimenez aus besteht die Möglichkeit, sich im
Kajak oder auf einer Tagestour per Boot auf die Suche nach Delphinen und Walen zu begeben. Die Hellroten Aras sind hier allgegenwärtig und ihr Gekrächze ist im ganzen Städtchen zu hören.
Costa Rica – Drake Bay
Am Vormittag werde ich von einem Fahrer abgeholt und es geht weiter zur Drake Bay, einem der besten Orte für Walbeobachtungen in Costa Rica. Unterwegs kommen wir an der Finca Kobo vorbei, wo ich eine interessante „Schokoladentour“ durch eine Kakaoplantage unternehme. Gegen Mittag fängt es an zu regnen und mein Fahrer wirkt zunehmend nervös, da wir noch mehrere Flüsse, u.a. den Rio Drake, überqueren müssen und eine Durchquerung in der Regenzeit gelegentlich nicht möglich ist. Es geht jedoch alles gut und wir erreichen wohlbehalten unser Ziel.
Wale!
Für den heutigen Tag ist eine Bootstour nach Cano Island geplant. Schon auf dem Hinweg erleben wir eine Überraschung: Unser Kapitän entdeckt ganz nah an unserem Boot den Blas eines Wals! Langsam hebt sich der Körper eines Buckelwals aus dem Meer und es ist deutlich zu erkennen, dass es sich um ein weibliches Tier mit Baby handelt! Auf Cano Island gibt es einen kleinen Wanderweg, man entdeckt unzählige Insekten, Schmetterlinge, kleinere Echsen und Geckos. Und der Strand ist einfach traumhaft schön.
Corcovado Nationalpark - Sirena Station
Mit zwei Nationalpark-Guides machen wir uns im Speedboat auf den Weg zur bekannten Sirena-Station im Corcovado Nationalpark. In zwei Gruppen erkunden wir die Umgebung der Station und entdecken neben Klammer- und Brüllaffen, Tukanen, Pekaris und einem Aguti auch die Spuren einer Tapir-Mutter mit ihrem Jungen! Kurze Zeit später findet unser Guide Spuren einer Raubkatze und daneben die langen Krallen eines Faultiers… Auf der Rückfahrt begegnen wir den beiden Bartenwalen vom Vortag und diesmal springen sie sogar! Ein unbeschreibliches Erlebnis! Diese Begegnung mit den „Giganten der Meere“ beeindruckt mich sehr und gehört zu meinen persönlichen Höhepunkten dieser Costa Rica Reise.
Franziska Feist