Tierbeobachtungsreisen in Brasilien, Indien, Tansania oder Botswana - Spezialveranstalter Fauna-Reisen
Opener

Auf Spurensuche im Pantanal – dem Revier „seiner“ Köhlerschildkröten


Eine lang ersehnte Reise ins Pantanal

Der versierte Fachmann und leidenschaftliche Schildkröten-Experte – Ralf Czybulinski, reiste mit uns im Juni 2022 in die Heimat der Köhlerschildkröte – das Pantanal.

Guten Tag Herr Gugat,

die Zeit ist so schnell vergangen. Seit nunmehr vier Tagen bin ich jetzt wieder in Deutschland, und meine Pantanal-Reise erscheint schon wieder so weit weg. Aber die vielen glücklichen Momente während meiner Reise lassen mich in den nächsten Wochen und Monaten sicher noch lange davon schwärmen, wie schön die Reise und die damit verbundenen Tierbegegnungen waren.

Das Ziel, mindestens einmal eine Köhlerschildkröte in ihrem Lebensraum zu begegnen, wurde erreicht. Aber wenn ich mal ehrlich bin, wäre ich nach der Reise auch nicht enttäuscht gewesen, wenn wir keine Köhlerschildkröten gefunden hätten. Bei der Suche nach dem schüchternen Reptil haben wir so viele andere interessante Tiere gefunden, von deren Existenz ich noch nicht mal etwas wusste. Der Tagschläfer war schon ein interessanter Vogel. Insgesamt, die Vogelwelt ist im Pantanal wirklich sehr aufregend. Und jedes Rascheln und Knistern wurde genaustens untersucht, immer noch in der Hoffnung, eine Köhlerschildkröte zu finden. Aber wie gesagt, irgendwann macht es „Klick“ und man nimmt einfach nur die gesamte Flora und Fauna wahr. Die wirklich schönen Momente sind eben doch die, die man mit den eigenen Augen sieht, und nicht diejenigen, die man durch den Sucher einer Kamera wahrnimmt.

Für mich, der zum ersten Mal in Südamerika war, war alles sehr aufregend. Allein die Tatsache, dass die Sonne von rechts nach links wandert, also vom Osten über den Norden in den Westen – Südhalbkugel eben.
 
Man steigt in Frankfurt ein und landet als Mitteleuropäer in einer ganz anderen Welt, auf demselben Planeten. So sehr ich mich über die gesehenen Köhlerschildkröten auch gefreut habe, so waren meine Highlights im Nachhinein die Begegnungen mit den Jaguaren, dem Wildmeerschwein, den liebenswerten Wasserschweinfamilien, mit dem absoluten Höhepunkt, einen wirklich sehr seltenen gelben Teju zu sehen. Der Salvator duseni wurde von unserer Reiseleiterin bei einer der Jaguar-Bootsfahrten entdeckt. Mir haben nun schon viele meiner Reptilienfreunde zu der Begegnung gratuliert. Anders als der schwarz-weiße Teju, ist der gelbe Teju wirklich sehr selten und daher eine echte Rarität. Deshalb ist die Begegnung mit ihm für mich im Nachhinein mein persönliches Highlight.

Ach ja, die Gelbe Anakonda war natürlich auch klasse, genauso wie die grünen Ameiven, jeder Kaiman, Karakara, Nasenbär, Hyazinth Ara, Wildmeerschweinchen und Nandu. Und ich könnte jetzt noch mindestens 100 weitere Tierarten nennen, die mir so viel Freude bereitet haben...

Bis dahin verbleibe ich mit freundlichen Grüßen,
Ralf Czybulinski

Die obige E-Mail wurde von Fauna-Reisen inhaltlich gekürzt.


Herzlichen Dank, Herr Czybulinski, dass Sie und diese tollen Fotos zugesandt haben!

auf unserer Pantanal-Reise mit Tierbeobachtungen begegneten wir diese kleine Wildmeerschweinchen

Ein sehr scheues Wildmeerschweinchen

auf einer Jaguar-Safari im Pantanal am Flußufer saß diese gähnende Raubkatze

Entspannter Jaguar zeigt seine Zähne

Eine etwa 20 Jahre alte  Köhlerschildkröte am Wegesrand im Pantanal

Und auch die Sichtung von zwei Köhlerschildkröten war möglich!
Mit der entsprechenden Analyse von Ralf Czybulinski: „... Dieses Tier war ein rotköpfiges Weibchen, das etwas leichter und jünger war als die Schildkröte gleichen Geschlechts zuvor. Hier waren die Wachstumsfugen noch ausgeprägt. Also unter 25 Jahre. Hätte ich die Tiere hochgehoben und die Schildnähte des Bauchpanzers gesehen, hätte man das Alter noch besser bestimmen können..."

seltener gelber Teju in brasilianischen Cerado

 „...So sehr ich mich über die Köhlerschildkröten auch gefreut habe, so waren meine Highlights im Nachhinein die Begegnungen mit den Jaguaren, dem Wildmeerschwein, den liebenswerten Wasserschweinen und der absolute Höhepunkt: ein wirklich sehr seltener gelber Teju. Der Salvator duseni wurde von unserer Reiseleiterin bei einer der Jaguar-Bootsfahrten entdeckt. Mir haben schon viele meiner Reptilienfreunde zu der Begegnung gratuliert...“


Wir freuen uns bei Fauna-Reisen immer sehr darüber, wenn sich unsere Kunden die Zeit für ein Reise-Feedback nehmen.

Und auch wenn die obigen Ausführungen von Herrn Czybulinski schon sehr ausführlich und informativ waren, wollten wir von einem so freundlichen Reptilien-Spezialisten doch noch etwas mehr wissen. Also enthielt unsere Antwort auf seine E-Mail auch noch eine neugierige Frage:

„…Leider konnten wir auf Ihren zugesandten Fotos nicht erkennen, für die wir uns übrigens sehr bedanken, wie Sie das „Reptil Ihrer Leidenschaft“ z.B. mit Maßband oder Hängewaage genauer inspiziert haben... (zwinkerndes Smiley).
Wenn Sie mal etwas Zeit haben, würden wir uns daher wirklich sehr freuen, eine ganz kurze fachliche Analyse zum Alter, Gesundheitszustand oder Sonstiges über die gesehenen Köhlerschildkröten zu erhalten. Vielleicht auch darüber, was Sie im Vorfeld von dieser Begegnung erwartet haben und dann möglicherweise doch überraschend war…“

Und promt bekamen wir wieder eine freundliche Antwort:

Hallo Team von Fauna-Reisen,

also die beiden weiblichen Köhlerschildkröten (um das Geschlecht zu bestimmen, muss ich die Tiere nicht anheben) sahen beide sehr gesund und kräftig aus.

Das erste Tier (in der Sonne auf der Weidefläche) war schon sehr alt. Die Wachstumsfugen am Rückenpanzer waren schon sehr verwachsen. Also wahrscheinlich deutlich über 25 Jahren. Sie hat, wenn man genau hinsieht, eine Zecke an der Schildnaht. Aber das ist normal bei wild lebenden Schildkröten und stört nicht. Ich schätze ihr Gewicht auf 8 kg und eine Panzerlänge von 38 bis 40 cm.

Das zweite Tier war ein rotköpfiges Weibchen, das etwas leichter und jünger war. Hier waren die Wachstumsfugen noch ausgeprägt. Also unter 25 Jahre. Hätte ich die Tiere hochgehoben, und die Schildnähte des Bauchpanzers gesehen, hätte man das Alter noch besser bestimmen können.

Da ich aber keinerlei wissenschaftliche Ziele verfolge, lasse ich die Tiere da, wo sie hingehören. Am Boden. Den Jaguar streichele ich ja auch nicht nur weil er so ein weiches Fell habe. Und - jedes Hochheben bedeutet enormen Stress für eine Schildkröte. Sie verliert ja eigentlich nur den Boden unter den Füßen, wenn ein Raubvogel sie ergreift, in die Höhe fliegt, um sie dann aus vielen Metern wieder fallen zu lassen, um sie dann besser fressen zu können.

Für mich war die direkte Umgebung viel wichtiger. Welche Pflanzen wachsen dort? Wie hoch ist die direkte Vegetation? Wie viel Wasser ist in der Nähe? Wie sieht die Vegetation im Oktober aus, während meiner vielleicht nächsten Reise in Pantanal? Denn das sind für mich Gründe, wieder zu kommen...

Das Verhalten des ersten Tieres, sich in das stachelige Buschwerk hinter den Bromelien zurückzuziehen, ist arttypisch. Während das zweite Tier ja unbeirrt weiterfraß. Und da waren dann die nächsten wichtigen Informationen. Was fraß das Tier? Gibt es Vergleichbares hier in Deutschland? Zu welcher Tageszeit haben wir die Schildkröten gesehen? Ungefähre Temperatur, Sonnenstand und Luftfeuchte? Wie waren zuvor die Tageshöchstwerte und die Nachtwerte?

In diesem Sinne noch einmal vielen Dank für alles. Sie dürfen gerne meinen Namen im Online-Reisebericht nennen. Denn ich stehe zu jedem einzelnen Wort, das ich schreibe.

Einen guten Start in die Woche und viele Grüße,
Ralf Czybulinski
 

Die obige E-Mail wurde von Fauna-Reisen inhaltlich gekürzt.


Publikation von Ralf Czybulinski

Die Köhlerschildkröte Chelonoidis carbonarius

Die Köhlerschildkröte – Chelonoidis carbonarius

Köhlerschildkröten gehören zu den "Top Ten" der im deutschsprachigen Raum gehaltenen Landschildkrötenarten. Die möglichst artgerechte Haltung dieser südamerikanischen Reptilien liegt dem Autor Ralf Czybulinski sehr am Herzen. Er konzentriert sich bei seinen Ausführungen auf die Tiere der Guyana-Staaten-Region und beschreibt ausführlich die Habitate und die dadurch abzuleitenden notwendigen Haltungsbedingungen in menschlicher Obhut. Dies ist das erste Buch, welches sich ausschließlich mit der Haltung von Köhlerschildkröten befasst.
Es beschreibt alle Aspekte der Haltung, Pflege und Zucht, sowohl von jungen, halbwüchsigen und geschlechtsreifen Tieren. Besonderer Wert wird auf die Haltungsbedingungen in Wintergärten, Gewächshäusern und strukturierten Freilandgehege gelegt. Für die Wintersaison wird die Haltung in Zimmergehegen und Gewächshäusern sehr anschaulich dargestellt. Neben allgemeinen Informationen über Köhlerschildkröten wird sehr viel Wert auf eine naturnahe Haltung und die entsprechende Umsetzung, speziell was die notwendige Ernährung, das Klima und Haltungssysteme angeht, gelegt. Die Zusammenstellung einer Zuchtgruppe, die Vermehrung dieser faszinierenden Tiere und die Aufzucht der Schlüpflinge und Jungtiere wird ausführlich beschrieben.

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