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Tipps für Pantanal-Reisen: beste Reisezeit • Jaguar-Safaris • Unterkünfte

 

Beste Reisezeit fürs Pantanal

Das Pantanal ist wirklich ein Paradies für Tierbeobachtungen. Nirgendwo sonst kann man in so kurzer Zeit so viele interessante und seltene Tiere sehen. Aber wie genau verhält es sich über das Jahr verteilt, sind die Chancen, Jaguar, Riesenotter, Tapir und zum Beispiel Ameisenbär zu sehen, immer gleich gut? Wann ist die beste Reisezeit im Pantanal, um Tiere zu beobachten und für Jaguar-Safaris? Diese Frage wird uns oft gestellt und um sie zu beantworten, ist ein Blick auf die Wetterverhältnisse beziehungsweise auf die Gegebenheiten während der Trockenzeit und Regenzeit im Pantanal unumgänglich.

In der Regel setzen die ersten Regenfälle im Pantanal Anfang November ein. Sie werden in den darauffolgenden Monaten immer stärker, wodurch die Flüsse ab Januar über die Ufer treten. Zum Ende der Regenzeit im April bedecken die Wassermassen weite Teile des nördlichen Pantanals. Im Mai geht das Wasser schließlich langsam zurück. Das übrige Wasser sammelt sich ab Juni in den tiefer gelegenen Teilen des Pantanals zu kleinen Seen. An diesen Wasserstellen sammeln sich in den kommenden Wochen die Tiere und sind dann gut zu beobachten. Grundsätzlich sind daher Tierbeobachtungen im Pantanal von Juni bis Ende Oktober möglich.

Tiere bei Pantanal Reisen im Juni und Juli

Die Monate Juni und Juli sind eine sehr angenehme Zeit, um das Pantanal zu bereisen: Die Temperaturen am Tag sind noch nicht so hoch und die Nachttemperaturen liegen bei 20 Grad. Es ist noch nicht so trocken und staubig, die Vegetation zeigt sich in einem kräftigen Grün und bietet so eine prächtige Kulisse. Das Gelände ist generell gut einsehbar und die Vegetationshöhe niedrig, sodass die Bedingungen für Tierbeobachtungen auch schon kurz nach der Regenzeit gut sind. Während der Bootstouren auf dem Rio Cuiaba sind Jaguare jetzt auch schon anzutreffen. Ebenso werden die Sichtungen von Ameisenbären und Tapiren nun immer häufiger und das Vogelvorkommen ist in diesen Monaten am höchsten.

Eine ganz besondere Ausstrahlung bietet das Pantanal von Mitte August bis Anfang September – zur Blütezeit der Ipê-Bäume, die dann in leuchtendem Purpur und Gelb erstrahlen und einen wunderbaren Kontrast zur restlichen, allmählich bräunlicher werdenden Vegetation bieten. Es wird nun immer wärmer im Pantanal, wodurch sich die Tiere weiter auf die tiefer gelegenen Wasserstellen konzentrieren und damit gut aufzuspüren sind.

 blühende Ipe Bäume Lapacho

Die Monate September und Oktober gelten als Hauptreisezeit, um Tiere im Pantanal zu beobachten. Am Tag erreichen die Temperaturen nun oft 38 °C und die Trockenheit nimmt zu, was eine Tierkonzentration an den restlichen Wasserstellen und Flussufern bewirkt. Jaguare können auf den ganztägigen Bootstouren nun fast täglich mehrmals gesehen werden. Allerdings ist diese beliebte Reisezeit auch durch ein hohes Aufkommen an Besuchern gekennzeichnet, sodass man die Tiere selten "ganz für sich" beobachten kann, wie dies mitunter noch im Juni und Juli möglich ist. Auch sollte man sich für die Buchung einer Pantanal-Reise in diesen stark nachgefragten Wochen sehr frühzeitig entscheiden.

Eine Antwort zur besten Reisezeit für das Pantanal innerhalb der Monate Juni bis Oktober kann also je nach persönlichem Interesse und Vorlieben unterschiedlich ausfallen. Denn dafür sind weniger die Möglichkeiten für Tierbeobachtungen entscheidend, denn Jaguar und Co. sind während der gesamten fünf Monate gut zu beobachten, – als vielmehr saisonbedingte Gegebenheiten.

Für einen Urlaub im Pantanal zu einer Zeit mit geringem Besucheraufkommen und bei angenehmen Temperaturen wären also die Monate Juni und Juli ideal. Wer neben den Tieren des Pantanal auch farbenprächtig blühende Bäume erleben möchte, sollte Mitte August bis Anfang September reisen. Und wer die Tiere des Pantanal besonders ausgiebig beobachten möchte, sich dabei nicht über die Anwesenheit Gleichgesinnter und an mitunter hohen Temperaturen stört, der wird mit einem Reisetermin zwischen Mitte September und Ende Oktober ganz bestimmt sehr glücklich werden.

Quellen & Anmerkungen: Diese von Fauna-Reisen zusammengestellte Einordnung basiert auf unseren persönlichen Erfahrungen, den Aussagen unserer langjährigen Reiseleiter, die in Cuiaba zu Hause sind oder waren und den Rückmeldungen unserer Kunden seit dem Jahr 2006. Unberücksichtigt bleiben die globalen klimatischen Veränderungen der jüngsten Zeit, die sich im Pantanal vor allem durch Unregelmäßigkeiten bei der genauen Eingrenzung von Trocken- und Regenzeit sowie auf die Vorhersage der Niederschlagshäufigkeit und -menge auswirken.

Unterkünfte im Pantanal

Pousadas und Fazendas, warum keine Hotels?

Im nördlichen Pantanal existiert, abgesehen von ein paar Feldwegen, eigentlich nur eine 96 Kilometer lange Straße – die Transpantaneira. Und bedenkt man, dass die Reisezeit im Pantanal auf etwas mehr als 5 Monate beschränkt ist, verwundert es nicht, dass die Anzahl an Unterkünften recht überschaubar ist.

Für einen Urlaub im Pantanal sollte man auch wissen, dass es sich bei diesem Ökosystem um eine Flusslandschaft mit zahlreichen Wasserarmen handelt, deren höher gelegene Landflächen eine Savannen- und Buschlandschaft bilden. Außer einer kleinen Ansiedlung von Häusern, genannt Porto Jofre, gibt es keine Ortschaften oder Geschäfte.

Das Land gehört etwa einem Dutzend Landbesitzern, die vor allem Rinderwirtschaft betreiben. Sie waren es auch, die vor etwa 30 Jahren begannen, auf ihren Farmen erste einfache Unterkünfte für den einheimischen Tourismus zu errichten. Einige tragen bis heute den Namen Fazenda, also Bauernhof, und vermitteln einen sehr authentischen Eindruck von dieser ländlich geprägten Region.

Eine zweite Gruppe bilden die Pousadas – also Herbergen, deren Bungalows oder Reihenhäuser etwas separat von den Wirtschaftsgebäuden der Farm angeordnet sind. Hierzu zählen etwa die Pousadas Piuval oder Rio Claro. Sie bieten einen guten Mittelklasse-Komfort, deren Reihenbungalows über eigens angelegte Wege verbunden sind und auch über einen kleinen Pool verfügen.

Zur dritten Kategorie gehören jene Pousadas, die auf ehemaligem Farmland ausgebaut oder errichtet wurden. Ihre Besitzer betreiben heute aber keine Viehwirtschaft mehr, sondern haben sich für eine Art Pensionsbetrieb mit rein touristischer Nutzung entschieden. Hier sind die Bungalows sowie das kleine Restaurant zumeist einfach ausgestattet, das Außengelände weniger begrünt und es gibt nur selten einen Aussichtsturm, angelegte Holzwege oder direkten Zugang zu einem Flusslauf oder See.

Es gibt allerdings auch Unterkünfte, die irritierenderweise den Namen Hotel tragen, wie das Hotel Mato Grosso und das Porto Jofre Hotel. Bei ihnen kann man jedoch nicht von einem richtigen Hotelcharakter im touristischen Sinne sprechen. Sie gehören eigentlich zur dritten Kategorie, und in der „europäischen Reisesprache“ würde eher die Bezeichnung Lodge zutreffen, zumal deren Komfort und Ausstattung einer Pousada der zweiten Gruppe entspricht.

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