Meine Brasilien-Reise: Mähnenwölfe, Kapuziner-Affen und Hyazinth-Aras
Drei besonders seltene Tierarten Brasiliens
Die Savanne Brasiliens – also die unendliche Graslandschaft des Cerrado – umfasst knapp ein Viertel dieses riesigen Landes. Etwa 30 Prozent aller Tierarten Brasiliens sind hier beheimatet. Grund genug für Fauna-Reisen, einen Teil dieser wunderbaren Landschaft genauer unter die Lupe zu nehmen. Lesen und schauen Sie selbst, was ich dabei erlebt habe…
Wow – scheue Mähnenwölfe direkt vor der Haustür
Einen Mähnenwolf in freier Wildbahn zu sehen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Jedenfalls dachten das meine Kollegen und auch ich vor meiner Abreise nach Zentralbrasilien. Schon lange wollten wir uns vor Ort selbst davon überzeugen, ob in der weiten und bisher für Touristen unentdeckten Savanne im Landesinneren Brasiliens Beobachtungen besonders seltener Tiere möglich sind. Und das sind sie zweifellos! Der plötzliche Ausruf meines Guides „footprints of the wolf!“ ließ daher meine Hoffnung steigen, dass ich tatsächlich einem Mähnenwolf begegne.
Und wirklich, ein paar Minuten später tauchte ein eleganter Wolf auf langen Beinen nur einige Meter von unserer Unterkunft entfernt auf und schaute uns direkt an. Mein Guide näherte sich dem männlichen Tier sofort mit einer erstaunlichen Selbstverständlichkeit, während ich ehrfürchtig und doch auch etwas irritiert über das plötzliche Erscheinen zunächst im Hintergrund blieb.
Als klar war, dass ich keinen Angriff zu fürchten brauche, ließ auch ich mich aus nur wenigen Metern Entfernung von der Schönheit des Mähnenwolfs in den Bann ziehen. Ein einmalig schöner Moment: Der Wolf zeigte sich in atemberaubender Kulisse, die roten Sandsteinfelsen im Hintergrund, und das sanfte Sonnenlicht des Spätnachmittags ließ sein Fell aufleuchten. Seine langen Beine warfen schöne Schatten und das hübsche Gesicht mit den großen Ohren war gut zu erkennen.
Der Wolf tänzelte in seinem typischen Kamelgang vor uns, sodass die Foto- und Videokameras von uns nur so glühten. Wir konnten unser Glück kaum fassen, ein eigentlich eher nachtaktives Tier, so lange bei Tageslicht beobachten zu können. Und all dies nur einen Steinwurf von unseren Hütten entfernt! Als sich dann auch noch nach Einbruch der Dunkelheit ein weiblicher Wolf zeigte, wurden unsere Erwartungen an die Begegnungen mit den Mähnenwölfen übertroffen. Einzigartig!
Atemberaubend viele leuchtend blaue Hyazinth-Aras
Die farbenfroheste Tierbegegnung meiner Planungsreise war definitiv die mit den Hyazinth-Aras. Das tiefblaue Federkleid und die gelb umrandeten Augen sind wunderschön zu betrachten. Am besten konnten wir dies aus einer geschützten Beobachtungshütte heraus, sodass sich die Aras ungestört über die schwer zu knackenden Samen der Piassava-Palme hermachen konnten.
Und dies war ein wahnsinniges Spektakel, denn über 40 Aras befanden sich gleichzeitig nur ca. 10 Meter entfernt von der Beobachtungshütte in den Bäumen! Sie krächzten aufgeregt und knackten mit einer unglaublichen Geschicklichkeit die harten Palmnüsse auf um sie dann zu verzehren.
Dies zu beobachten war so beeindruckend, dass wir den Lieblingsplatz der Hyazinth-Aras oft aufsuchten. Nach vielen Nahaufnahmen bestand dann natürlich die große Herausforderung darin, einen Hyazinth-Ara während des Fluges zu fotografieren. Mir gelang ein solches Traum-Foto zwar leider nicht, dem Erfolg der Tierbeobachtungen tat dies jedoch keinen Abbruch.
Schlaue Kapuzineräffchen in unfassbarer Aktion
Es gibt Sachen, die gibt es gar nicht. Und für uns im Berliner Büro gehören seit meiner Brasilienreise die so genannten „Nussknacker-Affen“ dazu. Denn diese schlauen Rückenstreifen-Kapuzineraffen knacken die harten Samen der Piassava-Palme nicht etwa mit ihren Händen oder Mündern, sondern benutzen als Werkzeug tatsächlich einen schweren und großen Stein. Während sich die Affen aus der Hocke heraus in eine aufrechte Standposition bringen, wuchten sie den schweren Stein bis hinter ihren Kopf.
Voller Schwung donnern sie den Stein dann mit einem gezielten Schlag auf die Palmnuss. Dies ist ein Anblick, bei dem es einem vor Staunen über diesen extrem komplexen Vorgang die Sprache verschlägt. Denn sogar eine Mutter mit einem Jungen auf dem Rücken versuchte sich am Knacken einer solchen Nuss! Haben die Affen Glück, dann öffnet schon der erste Schlag die Nuss, doch für die jüngeren und noch nicht so kräftigen Affen ist dies beinahe unmöglich. Ein besonders unermüdlicher Kapuziner mühte sich beispielsweise solange ab, bis mein Guide und ich nach 147 erfolglosen Schlägen voller Mitleid aufhörten zu zählen. Was für ein Spektakel!
Zum Schluss meiner Reise verbrachte ich noch einige Tage im Pantanal. Dort habe ich recherchiert, wie sich die Situation kurz nach der Regenzeit darstellt. Dabei inspizierte ich auch einige Unterkünfte und nahm verschiedene Schiffskabinen unter die Lupe, die wir im Programm unserer neuen Fotoreise „Jaguar garantiert“ anbieten.
Nun hoffe ich, dass Ihnen mein obiges Reisevideo gefällt! Mein absolutes Highlight waren die unglaublich geschickten Kapuzineraffen, als sie mit schweren Steinen die harten Palmnüsse geknackt haben. Damit auch Sie bald diese wunderschöne Region Brasiliens erleben können, werde ich die nächsten Wochen fleißig an der Fertigstellung unserer Brasilien-Reise nach Piaui arbeiten.