Meine Brasilien Rundreise im Mai 2013
Reisebericht 1. Teil:
Salvador da Bahia, Imbassaí & Praia do Forte
Salvador – die quirlige & lebensfrohe Stadt
Ich komme um kurz vor Mitternacht in Salvador an. Die Stadt begrüßt mich mit einer wunderschön beleuchteten Baumallee, die vom Flughafen aus in Richtung Innenstadt führt. Auf der kurzen Fahrt zum Hotel staune ich über die gut ausgebauten und gepflegten Straßen. Die ideale Lage meines Hotels direkt gegenüber vom Strand fällt mir zunächst gar nicht auf, da ich – endlich in meinem Hotelzimmer angekommen – sofort in einen tiefen Schlaf falle.
Am nächsten Morgen wird mir ein hervorragendes Frühstück mit frischem Mangosaft, einer Fülle an Früchten und Gebäck serviert. Bereits im Frühstückssaal treffe ich auf die für Brasilien so bekannten „Baianas“: Einwohnerinnen Salvadors mit den typischen weiten langen Röcken, spitzenbesetzten Blusen und farbigen Schärpen. Nicht zu vergessen ist natürlich der Kopfschmuck: Die Tücher sind stets farblich auf den Rest der Kleidung abgestimmt.
Bei strahlendem Sonnenschein mache ich mich auf, um die “kulturell lebendigste Stadt Brasiliens” zu entdecken. Der Außenbezirk Barra, in dem sich mein Hotel befindet, besticht durch seine Lage am Strand Farol da Barra. Die Stadtstrände Salvadors sind nicht sehr breit und der Atlantische Ozean ist nicht sehr ruhig, jedoch kann neben Rio de Janeiro wohl kaum eine andere Großstadt mit einem so einem historischen Zentrum, einem aktiven Nachtleben, riesigen Shopping Centern und Stränden aufwarten, die sich über mehrere Buchten verteilen.
Das liebevoll restaurierte bunte Altstadtviertel Pelourinho versetzt wohl jeden Besucher in Entzücken. In Salvador, so heißt es, kann man jeden Tag im Jahr eine andere Kirche besuchen, denn die Stadt besitzt genau 365 Kirchen. Darunter die mächtige Kathedrale, die den zentralen Vatikansitz in Brasilien darstellt und Brasiliens einzige Orgel beherbergt. Diese wurde in Heidelberg speziell für das feucht-heiße Meeresklima gebaut. Jeden Sonntag um 11 Uhr gibt der deutsche Orgelspieler der Kathedrale ein Konzert, das jedoch selten gut besucht ist. Denn die zum größten Teil afro-brasilianischen Städter widmen sich eher der Musik, der weit verbreiteten Religion Candomblé, dem Kampftanz Capoeira oder der berühmten Samba.
Unbedingt probieren sollten Sie „Acarajé”, das überall von Baiana-Frauen an kleinen Ständen feilgeboten wird. Das einstige „Sklavenessen” besteht aus leckerem, in Palmöl gebackenem und gewürztem Teig aus Bohnen, Krabben und Zwiebeln, kostet 5 R$ (etwa 2,30 €) und ist eine sättigende Zwischenmahlzeit. Nach dieser Stärkung, die mit einem schreiend süßen Kokoskeks meinen Energiespeicher vollends auffüllt, fahre ich mit dem Fahrstuhl „Elevador Lacerda“ von der Ober- in die Unterstadt. (Wer schon einmal in Lissabon war, dem dürfte diese Art Verkehrsmittel vertraut sein.)
Hier begebe ich mich im „Mercado Modelo“ auf Souvenirjagd, denn in diesem alten Zollhaus ist ein riesiger Kunsthandwerksmarkt mit über 250 Ständen untergebracht. Ich erstehe sogleich zwei tolle Bilder eines lokalen Malers. (Dass sich das Umherschleppen dieser Bilder in den nächsten 13 Tagen meiner Brasilien-Tour lohnt, bestätigt sich mir erst beim Auspacken daheim.)
Den ereignisreichen Tag mit der Besichtigung von gefühlten 100 Kirchen (davon eine goldverzierter als die andere) und einiger Hotels lasse ich am ältesten Leuchtturms Südamerikas, dem „Farol da Barra“ ausklingen. Hier versammeln sich Einheimische und Touristen, um dem romantischen Sonnenuntergang über der berühmten Allerheiligen-Bucht beizuwohnen. Nach einem ca. 15-minütigen Spaziergang entlang der Strandpromenade erreiche ich schließlich mein Hotel Monte Pascoal und genieße von meinem Balkon den Blick auf das Meer.
Mein Tipp: Das Villa Bahia – traumhaftes Boutique-Hotel in der Altstadt von Salvador da Bahia
Meine Hotelempfehlungen in Salvador da Bahia
- Hotel Monte Pascoal: schönes Hotel mit tollem Frühstück am Barra-Strand, ca. 20 Minuten per Taxi bis zum Altstadtviertel Pelourinho
- Hotel Sol Barra: etwas altmodisch aber mit toller Lage am beliebten Strand Praia Porto da Barra, 5 min. Taxifahrt nach Pelourinho
- Villa Bahia: traumhaftes Boutique-Hotel im Kolonialstil in Pelourinho direkt neben der Kirche „Igreja de Sao Francisco“
Strand-Check in Imbassaí und Praia do Forte
Heute fahre ich entlang der Estrada do Coco in Richtung Norden um mir die beiden gegensätzlichen Badeorte Praia do Forte und Imbassaí anzuschauen. Ausgerechnet heute, am Tag des „Strand-Checks“, regnet es in Strömen. Ich versuche mir den Regen so gut es geht wegzudenken und fahre gleich bis zum Strand von Imbassaí. Denn ich bin neugierig, wie der Strand wohl aussehen wird. Über eine kleine Holzbrücke und das Flüsschen Rio Barroso erreiche ich den Sandstrand.
Ein paar Meter weiter waten Badegäste, die sich anscheinend auch vom miesepetrigen Wetter nicht abschrecken lassen, durch den Fluss. Alternativ kann man sich auch von kleinen Booten über den Fluss fahren lassen. Nach einigen Metern habe ich die Dünen überquert und bin baff. Den Strand von Imbassaí kann man wirklich als wildromantischen Traumstrand bezeichnen: Der breite Sandstrand erstreckt sich kilometerweit entlang der Küste und eignet sich so hervorragend für Spaziergänge und Wanderungen. Da es keine Strandwacht gibt, sollte man sich in dem mitunter recht aufgewühlten Meer, das an diesem Strandabschnitt durch Strömungen nicht zum Baden geeignet ist, vorsichtig bewegen. Einige kleine Strandrestaurants bieten nicht nur Speisen wie frischen Fisch an, sondern vermieten auch Sonnenschirme.
Mein Fazit: Das gemütliche Dorf Imbassaí, in dem jeder jeden kennt, ist zusammen mit seinem ursprünglichen Strand ein echter Geheimtipp für Reisende, die einen authentischen, naturnahen Strandurlaub suchen, in dem viel auf eigene Faust unternommen werden kann.
Wer ein breites touristisches Angebot wie verschiedene Restaurants, Cafés, Einkaufsmöglichkeiten und Wassersport sucht, ist in Praia do Forte gut aufgehoben. Gleich neben dem Meeresschildkrötenprojekt TAMAR liegt der Hauptstrand des bekannten (und daher auch sehr touristischen) Badeortes. Das Meer in dieser kleinen Bucht ist ruhiger als in Imbassaí, da es von Korallenbänken geschützt wird. Von hier aus starten auch die Bootstouren zur Walbeobachtung.
Leider bin ich außerhalb der Walsaison unterwegs, die zwischen Juli und Oktober liegt. Daher beende ich meinen Rundgang nach dem Besuch des TAMAR-Schildkrötenprojekts, das vor allem bei Kindern sehr beliebt ist, recht schnell. Dann geht es zurück zum Flughafen von Salvador, von wo ich weiter nach Manaus fliege – aber das schon eine andere Geschichte ...
Dies war der erste Bericht von meiner Brasilien-Rundreise, zwei weitere werden in den kommenden Tagen folgen.
Bis dahin, Ihre Christin Vogel
Reisevideo zu dieser Tour
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