Tierbeobachtungsreisen in Brasilien, Indien, Tansania oder Botswana - Spezialveranstalter Fauna-Reisen
Opener

Meine Indien Reise

 

 

Reisebericht 1. Teil:

Delhi & Kanha Nationalpark

Ankunft in Indien

Nach einem problemlosen Flug erreiche ich die indische Hauptstadt nachts um 01:10 Uhr am 12.03.2014. Passkontrolle und Gepäckabholung verlaufen entgegen vorheriger Bedenken absolut reibungslos und so verlasse ich das Airport-Gebäude bereits um kurz nach 02:00 Uhr. Am Ausgang erwartet mich dann der erste Vorgeschmack auf die Menschenmassen in der Stadt: Die Zeit zwischen 01:00 Uhr und 02:00 Uhr stellt am Flughafen Delhi die Hauptankunftszeit dar und so starren mich gefühlte 1000 Augenpaare von Abholern mit zahllosen Namensschildern in der Hand an, als ich aus dem Ausgang trete. Mein Fahrer steht glücklicherweise an der Seite, mit einem großen „Fauna Reisen“ – Schild – genauso, wie auch unsere Gäste empfangen werden.

Auf der etwa 45-minütigen Fahrt zu meinem Hotel in der Innenstadt bekomme ich einen ersten Eindruck von der Stadt und ihren Dimensionen. Im Hotel erwartet mich dann die erste Überraschung: Als kleines Willkommensgeschenk hat man mich in die Präsidentensuite geupgraded. So finde ich mich mitten in der Nacht in einem Hotelzimmer in Delhi wieder, das fast so groß wie meine eigene Wohnung ist und mit einer durchgehenden Fensterfront einen tollen Blick über die Stadt bietet. Ich kann mir ein Lächeln darüber nicht verkneifen und verbringe noch einige Zeit damit, die Suite zu erkunden. Bevor ich einschlafe, versuche ich mich nochmals an das Gefühl zu gewöhnen, dass ich nun im fernen Indien angekommen bin und bin gespannt darauf, was mich in den kommenden Wochen in diesem faszinierenden Land erwarten wird.

Indien Reise Tiger Kanha Nationalpark

Erkundungen in Delhi

Nach einem reichhaltigen Frühstück inklusive frischem Wassermelonensaft werde ich gegen 09:00 Uhr zu einer kleinen Stadtrundfahrt abgeholt. Wir fahren entlang der Parliament Street in Richtung Parliament House, wo wir einen ersten kurzen Stopp einlegen. Anschließend geht es weiter zum India Gate, ein etwa 40 Meter hoher Torbogen nach dem Vorbild des Arc de Triomphe in Erinnerung an die indischen und britischen Gefallenen des 1. Weltkrieges, deren Namen in den Torbogen eingraviert sind. Einen kleinen Höhepunkt stellt die Besichtigung des Humayun-Mausoleums dar, welches als Vorbild für das Taj Mahal in Agra gesehen werden kann.

Die Fahrt geht weiter nach Qutb-Minar, einer beeindruckenden Siegessäule im Herzen der Stadt. Auf der Fahrt dorthin lausche ich den Erklärungen des deutschsprachigen Stadtführers und beobachte das Treiben in der indischen Hauptstadt, die so viel grüner ist, als ich sie mir vorgestellt habe. Hupende Autos und bunte Tuk Tuks beherrschen das Stadtbild und ich komme nicht umhin von dem allgegenwärtigen Verkehrschaos, welches trotz aller Hektik dennoch einer gewissen Logik zu folgen und ohne größere Katastrophen „funktionieren“ zu scheint, fasziniert zu sein… Eine Rikschafahrt durch die engen, mit Menschen und Tieren gefüllten Gassen Old Delhis lässt mich die Atmosphäre der Stadt dann noch einmal richtig spüren und bleibt mir noch lange in Erinnerung. Am Abend kehren wir schließlich ins Hotel zurück und nach einem aufregenden Tag in der indischen Hauptstadt fühle ich mich nun bereit für mein Abenteuer in der indischen Wildnis.

Sehr gute Lodge im Kanha Nationalpark Das Tuli Tiger Resort in Kanha ist nach wie vor tadellos und kann somit auch weiterhin in unserem Indien-Programm bleiben.

Weiterflug nach Jabalpur und Fahrt in den Kanha Nationalpark

Heute geht es weiter in den indischen Dschungel. In den frühen Morgenstunden nehmen wir den Flieger in Richtung Jabalpur im Bundesstaat Madhya Pradesh. Bevor es von hier aus in den 3 Stunden entfernten Kanha-Nationalpark geht, halten wir nahe der Stadt in Bhedaghat für eine kleine Bootstour auf dem heiligen Narmada Fluss, der sich hier seinen Weg durch eine etwa 3 km lange Schlucht aus Marmor bahnt. Wir besuchen darüber hinaus den Tempel von Chausath Yogini Mandir aus dem 10. Jahrhundert mit vielen uralten Felszeichnungen und kehren in einem kleinen Café mit Blick auf die Marmorfelsen ein.

Auf der anschließenden Fahrt nach Kanha legen wir eine Pause in einem kleinen indischen Dorf ein und lassen bei einem Glas unverwechselbarem Chai am Straßenrand das Treiben auf einem der vielen, bunten, lokalen Märkte auf uns wirken. Unsere Reise geht weiter nach Süden durch zahllose jener kleinen Dörfer im zentralen Bundesstaat Madhya Pradesh und ich muss schmunzeln über die „heiligen Kühe“, die in aller Seelenruhe ihre Mittagspause mitten auf der Straße in der Sonne genießen oder gemächlich die Straße entlang trotten und dabei sorgfältig vom stetigen Verkehr umfahren werden.

Neben ihnen prägen bildhübsche Frauen in bunten Saris, die ihre Markteinkäufe auf dem Kopf nach Hause tragen, Schulkinder in Uniformen auf dem Heimweg und hupende Autos das Bild der Straßen. Wir erreichen Kanha am späten Nachmittag und werden bereits von den Besitzern unserer Lodge erwartet. Bei einem gemütlichen Zusammensein lausche ich anschließend den Erzählungen der weiteren Gäste, denen das Glück einer Tigersichtung bisher verwehrt geblieben ist und bin gespannt auf die nächsten Tage. Man erzählt mir, es habe die letzten beiden Wochen in Kanha außergewöhnlich viel geregnet und dass dies nicht die besten Voraussetzungen für Tiger-Sichtungen sind.

Mein Kollege und Guide erklärt mir weiterhin, dass manche Leute so etwas wie „Tiger Glück“ in sich tragen. Ich frage mich, ob auch ich eine jener Personen bin und was mein erster Safaritag trotz der nicht allzu günstigen Vorzeichen morgen in dieser Hinsicht für mich bereit hält…

von Jabalpur nach Kanha

Kanha Nationalpark – Auf den Spuren des Königs des Dschungels

Heute ist es nun endlich soweit, es geht auf Tiger-Pirsch. Um 04:45 Uhr werden wir geweckt und nach einer Tasse frischen Chais und kleinen Snacks sitzen wir auch schon im Jeep auf der Fahrt zum Eingangstor in die Kernzone des Nationalparks. Es ist noch dunkel und etwas kühl und ich bin froh, Fleecejacke und Tuch dabei zu haben. Gegen 05:45 erreichen wir das Tor und nach dem üblichen Anmeldeprocedere, welches gänzlich vom Fahrer übernommen wird, entern wir die Kernzone gegen 06:00 Uhr morgens. Im Morgengrauen fahren wir entlang der endlos erscheinenden Sal-Bäume, die so typisch sind für den 1955 errichteten Nationalpark und den ganz besonderen Charme des Schutzgebietes ausmachen.

Kurz nach Sonnenaufgang erreichen wir schließlich die Kanha-Meadows und begegnen den ersten Axishirschen, die die Tierwelt des Parks bestimmen und einen Großteil der Nahrung für den König des Dschungels darstellen. Die grasenden Tiere vor dem Hintergrund der weitläufigen Grasflächen im morgendlichen Nebel beschienen von den ersten Sonnenstrahlen des Tages bieten ein wunderbares Fotomotiv und repräsentieren die friedliche Atmosphäre innerhalb des Parks.

Der Tag steht jedoch gänzlich im Zeichen des Aufspürens des Tigers und so werde ich Zeuge, wie unsere Partner vor Ort gemeinsam dafür arbeiten, den Gästen die Sichtung eines der seltenen Exemplare zu ermöglichen: Während der Fahrt hält der Fahrer immer wieder an, macht auf Tiger-Spuren im feuchten Boden und Kratzspuren an den Bäumen aufmerksam. Auf unserem weiteren Weg sichten wir 2 Schakale, die sich genüsslich an den Überresten eines „Tiger-Kill“ zu schaffen machen.

auf Pirschfahrt

Die Spuren des Königs des Dschungels sind allgegenwärtig und mein Team aus Guide, Fahrer und lokalem Guide setzten die Puzzlestücke gemeinsam zusammen, um ihn aufzuspüren. Sie sind mit den Verhaltensweisen der Tiere bestens vertraut und es scheint, als wissen sie bereits vor dem Tiger, was er als nächstes tun wird. Der ständige Austausch mit den anderen Jeeps sowie den Mahuts, die den Park auf Elefanten durchstreifen und ein Auge auf die Tiere haben, hilft ihnen weiterhin beim Zusammensetzen der Puzzleteile.

Nach etwa 2 Stunden ist es dann tatsächlich soweit, einer der Mahuts gibt uns zu verstehen, dass in einem kleinen Waldstück tatsächlich eine Tigerin umherstreift und dass wir dort die Augen offen halten sollen. Wir platzieren den Jeep mit günstigem Blick auf dieses Waldstück und warten. Die Anspannung ist deutlich zu spüren. In der Ferne hören wir die Alarmrufe der Languren, der Tiger ist tatsächlich nicht weit.

Meine Augen sind auf das Waldstück gerichtet und als die Pfauen aufgeregt aus diesem Stück laufen, ahne ich, wovor sie davon laufen. Keine 2 Sekunden später ertönen die Stimmen meiner Guides mit den typischen aufgeregten „Tiger! Tiger! Tiger“-Rufen und ich erblicke ich sie: Uma – eine prächtige und wunderschöne Tigerdame. Sie kommt aus dem Waldstück, überquert die Wiese, hält kurz inne und schaut in die Runde mit Jeeps, bevor sie die Straße überquert und wieder im Dickicht des Dschungels verschwindet. Nur wenige Sekunden und doch absolut fesselnd und faszinierend, wie dieses majestätische Tier sich seinen Weg durch den Park bahnt.

Es dauert eine Weile bis ich realisiere, dass ich soeben tatsächlich meinen ersten Tiger in freier Wildbahn gesehen habe und ich blicke in die strahlenden und stolzen Gesichter meiner Guides und Fahrer. Sie machen diese Arbeit tagtäglich, dennoch wird jede Suche mit viel Leidenschaft und Begeisterung durchgeführt und der Lohn einer tatsächlichen Sichtung ist auch für sie scheinbar unbeschreiblich. Es ist wirklich beruhigend, unsere Gäste in so guten Händen zu wissen…

Indien Reisen mit Tiger Safaris

Zur Mittagszeit kehren wir in einer neuen Lodge ein und ich werde Tara, dem Hauselefanten der Lodge und einem der bekanntesten Asiatischen Elefanten der Welt vorgestellt. Ich streichle ihr über den Rüssel und füttere die Elefantendame mit Zuckerrohr, eine ihrer Leibspeisen – für mich ein weiteres Highlight meiner Reise, auf das ich mich schon im Vorfeld sehr gefreut hatte.

Am Nachmittag steht dann meine zweite Safari im Nationalpark an. Und auch diesmal kann ich mich auf meine Guides und Fahrer, aber anscheinend auch auf mein „Tiger Glück“, verlassen. Nach rund einer Stunde Fahrt erlebe ich tatsächlich meine zweite Tigersichtung: Wieder eine Tigerdame, die in weiter Ferne durch den dichten Bambuswald streift.

Der Jeep fährt entlang der Straße immer so, dass man den besten Blick hat, ohne die Dame zu stören und wieder sind alle im Jeep ganz aufgeregt. Schließlich entscheidet sich die Tigerin, einem ausgetrockneten Flussarm zu folgen, der genau auf die Straße zu führt. Sie zögert kurz, überquert dann die Straße, steigt den Hang auf der anderen Straßenseite empor und verschwindet mit einer Anmut, die jeden mit Staunen zurücklässt…

Zurück in der Lodge genießen wir ein schmackhaftes Abendessen beim traditionellen Tanz des Baiga-Volkes und lassen unsere Eindrücke Revue passieren, bevor ich in mein gemütliches Zimmer zurückkehre und nach einem ereignisreichen Tag in einen tiefen Schlaf falle.

Indien Nachtzug Fahrt

Hotelbesichtigung und Nachtzug nach Ranthambore

Nach den gestrigen Ereignissen in der Wildnis ist es heute an der Zeit, mir die Lodge, in der unsere Gäste im Kanha-Nationalpark untergebracht sind, genauer anzusehen. Am Eingang des Tuli Tiger Resorts werde ich vom Manager begrüßt, der mich durch die komfortable Lodge führt. Sie liegt inmitten großer Bambusgräser und besitzt einen Pool mit Blick auf einen kleinen Weiher, an dem man zahlreiche Vögel beobachten kann.

Ich kann mir gut vorstellen, dass dies der ideale Ort für unsere Gäste ist, um zwischen und nach den Safaris so richtig zu entspannen. Auch die Zimmer laden zum Wohlfühlen ein, sind geschmackvoll und gemütlich eingerichtet, mit viel Holz und in Erdfarben gehaltene Dekoration. Anschließend überzeuge ich mich im Restaurant vom ausgezeichneten Essen und bin mir nun endgültig sicher, dass wir hier den idealen Ort für unsere Gäste in Kanha gefunden haben.

Nach dem Mittagessen treten wir die 3-stündige Fahrt zurück nach Jabalpur an, wo uns bereits der Nachtzug zur nächsten Station meiner Reise erwartet: Ranthambore. Was ich dort erlebt habe und ob mir mein „Tiger Glück“ treu blieb, lesen Sie in meinem nächsten Reisebericht.

Bis dahin, Ihre Kristin Schichler

 

 
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